Katheterablation

Ziel der Katheterablation ist die dauerhafte Beseitigung von Herzrhythmusstörungen durch eine Verödung des hierfür verantwortlichen Herzmuskelgewebes.

Duch Einsatz von Hochfrequenzstrom (Frequenz 500 kHz, Leistung 10-60 Watt, je nach Anwendung auch mit gekühler Ablationstechnologie) kommt es zur Erhitzung des umliegenden Herzmuskelgewebes auf ca. 55-65 Grad Celsius, wodurch eine punktuelle Verödung mit Bildung einer umschriebenen Narbe (ca. 2-3 mm Durchmesser) erzielt wird.

In speziellen Situationen kann eine Ablation mit Kältetechnik (Cryoablation mit Katheter oder Ballon mit bis zu -80 Grad Celsius) zum Einsatz kommen.

Informationen zur Ablation bei diversen Arrhythmien

WPW-Syndrom

Falls bei Ihnen eine sog. überzählige Leitungsbahn (z. B. WPW-Syndrom) nachgewiesen wird, kann diese Leitungsbahn zwischen Vorkammer und Hauptkammer mit hoher Erfolgsaussicht von über 98% verödet werden.

AV-Knoten-Tachykardie

Beim Vorliegen von sogenannten AV-Knoten-Tachykardien kann mit einer AV-Knoten-Modulation durch gezielte Veränderung der Leitungseigenschaften des AV-Knotens bei mehr als 98% der Patienten das weitere Auftreten von Herzrasen verhindert werden. Hierbei besteht ein geringes Risiko (ca. 0,5-1%), daß es bei der Stromanwendung am AV-Knoten zur vollständigen Leitungsunterbrechung kommt und ggf. eine Schrittmacherimplantation erforderlich wird.

Vorhofflattern vom gewöhnlichen Typ

Beim sogenannten typischen Vorhofflattern, welches auf einem Reentry (=Kreiserregung) um die Trikuspialklappe herum beruht, kann durch gezieltes Veröden entlang einer Ablationsstrasse zwischen der rechten Trikuspidalklappe und der unteren Hohlvene (Istmusablation) bei mehr als 98% der Patienten das weitere Auftreten dieser Form des Vorhofflatterns verhindert werden.

Atriale Tachykardie

Atriale Tachykardien (Herzrasen aus der Vorkammer) können durch eine abnorme hochfrequente Selbstentladung von Vorkammermuskelzellen (=Fokus) oder durch Reentry (=Kreiserregung) verursacht werden.

Durch eine gezielte Ablation des Vorhofgewebes, aus dem das Herzrasen entspringt, kann die Arrhythmie mit Erfolgsaussichten von 50-90% – abhängig von Lokalisation und Ursache der Arrhythmie – verödet werden.

Atypisches Vorhofflattern

Beim sogenannten atypischen Vorhofflattern handelt es sich in der Regel um hochfrequente atriale (Reentry-) Tachykardien (s.o.). Bei vielen Patienten ist eine gezielte Behandlung der Herzrhythmusstörung möglich. Häufig kann jedoch der genaue Mechanismus der Arrhythmie nur mittels zeitaufwendiger 3D-Mappingmethoden geklärt werden. Eine erfolgreiche Ablationsbehandlung ist dabei meist nur mit ausgedehnter Ablation inkl. Pulmonalvenenisolation (s.u.) möglich.

VES

Bei gehäuftem Auftreten von ventrikulären Extrasystolen (VES) kann bei vielen Patienten mit einer Erfolgsaussicht von derzeit ca. 50-80% eine Zerstörung des für die Herzrhythmusstörung verantwortlichen Gewebes erreicht werden. Gute Erfolgschancen bestehen insbesondere bei Arrhythmien aus dem Ausflusstrakt der rechten und linken Herzkammer.

Ventrikuläre Tachykardie

Beim Vorliegen von sogenannten Kammertachykardien (Herzrasen aus der linken oder rechten Hauptkammer) kann häufig mit guten Erfolgsaussichten (50-80%, abhängig von der Arrhythmieform und der zugrundliegenden Herzerkrankung) eine Zerstörung des für die Herzrhythmusstörung verantwortlichen Gewebes erreicht werden.

Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung beim Menschen und entsteht meistens durch die hochfrequente Selbstentladung von Herzmuskelzellen, sog. Triggerzellen in den Lungenvenen (Pulmonalvenen). Das sind die Blutgefässe, die das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge zur linken Herzvorkammer leiten.

Bei vielen Patienten mit Vorhofflimmern ist die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirksam, daher wurde seit Ende der 90er Jahre die Katheterablation mittels sog. Pulmonalvenenisolation (s.u.) als alternative Behandlung etabliert und hat sich seitdem zur Standardtherapie bei der ursächlichen Behandlung des Vorhofflimmerns entwickelt.

Komplexe Arrhythmien nach Herzoperation

Nach Herzoperationen können – zusätzlich zu den oben beschriebenen -Arrhythmien – noch weitere Herzrhythmusstörungen auftreten, die häufig auf Kreiserregungen (Reentry) um postoperative Narben zurückzuführen sind. Diese Arrhythmien können in der Regel nur mit aufwendigen Ablationen unter Zuhilfenahme dreidimensionaler Mappingsysteme behandelt werden.

Informationen zur Katheterablation bei Vorhofflimmern (Pulmonalvenenisolation), bei Kindern und bei Patienten mit angeborenem Herzfehler finden Sie in den entsprechenden Abschnitten.

Elektrophysiologie ist ein Spezialgebiet der Inneren Medizin – Kardiologie zur Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen. Unsere Schwerpunkte sind Katheterablation und Pulmonalvenenisolation, Defibrillator-OP und CRT-Aggregate und Kinder und Patienten mit angeborenen Herzfehlern.

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